US-Amerikanische Forscher von der Stanford University in Palo Alto stellten die Ergebnisse einer Untersuchung vor, die sich mit dem Zusammenhang von Schlaf, Wellness, Burnout und deren Einfluß auf mögliche medizinische Fehler bei Ärzten beschäftigte.
Stehen Schlafprobleme bei Ärzten im Zusammenhang mit Burnout, beruflicher Erfüllung und Fehlern bei der Arbeit?
Es wurden 11395 Ärzte und Ärztinnen befragt und tatsächlich wurde ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen Schlafproblemen, beruflicher Belastung bzw. einem Burnout sichtbar.
Große und sehr große Schlafprobleme wurden bei bis zu 95% mit Fehlern assoziiert, während die mittelmäßig ausgeprägten Probleme „nur“ zu 53% mit medizinischen Fehlern verbunden sind. Die Kombination von Burnout und Schlafproblemen verschärft das Problem weiter.
Anästhesisten, vor allem aber Intensivmediziner zeigen mehr Schlafprobleme als andere Fachärzte. Und bei auszubildenden Ärzten sind sie größer als bei Fachärzten.
Was sollten Ärzte und Patienten beachten?
Unfälle zu Hause oder auf dem Weg zur Arbeit sowie berufliche Fehler während der Arbeit werden durch Schlafprobleme provoziert. Schlafschulden als Risiko für Fehlentscheidungen – dieser Zusammenhang trifft leider auch für Ärzte zu und ist alarmierend. Ob Auszubildende oder Fach-Ärzte, auch in den Verwaltungen von medizinischen Einrichtungen sollten man diesen relevanten Zusammenhang kennen, beachten – und versuchen, Fehlersituationen zu vermeiden. Abhilfe schafft hier eine bessere personelle Ausstattung im Gesundheitssystem, ein klügeres Schichtsystem und ein optimales individuelles Schlaf-Wach-Management.
Zusatz von Dr.Schlaf: Die Studiendaten wurden vor Corona erhoben. Es ist zu befürchten, dass sich unter den Pandemie-Bedingungen diese Situation weltweit noch einmal verstärkt hat.
(Quelle: Trockel et al. JAMA Netw Open 2020;3(12):e2028111. doi:10.1001/jamanetworkopen.2020.28111)