Vor allem ältere Menschen kennen das Problem: Kaum sind sie eingeschlafen, weckt sie die Blase. Nächtlicher Harndrang stört den Schlaf und kann auf Dauer krank machen. Medizinische Gründe wie Herzschwäche oder eine vergrößerte Prostata können die Ursache sein. Manchmal löst aber schon eine Ernährungsumstellung das Problem.
„Zu viel Salz ist nicht gesund“, wer kennt diese Binsenweisheit nicht? Und dennoch: Viele von uns nehmen gerne ein paar Körnchen mehr aufs Frühstücksei oder in die Suppe. Japanische Wissenschaftler haben einen Zusammenhang zwischen salzhaltiger Ernährung und nächtlichem Harndrang aufgedeckt. Probandinnen und Probanden, die mehr als zweimal in der Nacht „raus“ mussten, konnten durch weniger Salz im Essen die nächtlichen Störungen auf ein einziges Mal reduzieren.

Nächtlicher Harndrang ist ein echter Schlafstörer.
Umgekehrt testeten die Forscher aus Nagasaki auch, wie sich eine Steigerung des Salzkonsums auswirkt. Es zeigte sich, wer mehr Salz in die Suppe gab, musste nachts häufiger zur Toilette. Hintergrund: Um überflüssiges Salz aus dem Körper zu transportieren, muss der Körper mehr Urin produzieren.
Salzkonsum überprüfen
Wer nachts öfter mal von einer vollen Blase geweckt wird, sollte also seinen Salzkonsum überprüfen. Die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung liegt übrigens bei sechs Gramm am Tag für einen Erwachsenen. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt sogar nur fünf Gramm täglich.
Wenn Sie sich an diese Grenzwerte halten, tun Sie nicht nur etwas für Ihren Schlaf, sondern insgesamt für Ihre Gesundheit. Denn zu viel Salz kann auch zu Bluthochdruck führen, Infarkte und Schlaganfälle befördern und gilt als Risikofaktor für Magenkrebs.
Es gibt aber noch mehr, das Sie selbst tun können, um nächtliche Störungen durch Harndrang zu vermeiden:
- Übungen zur Stärkung des Beckenbodens
- keine harntreibenden Speisen am Abend wie etwa Spargel oder Ingwer zu sich nehmen
- Verzicht auf Alkohol am Abend
- keine großen Mengen Tee oder Wasser direkt vor dem Schlafen gehen trinken
Nächtlicher Harndrang? Gehen Sie zum Arzt!
Lassen Sie Ihren nächtlichen Harndrang ärztlich abklären. Denn die Ruhestörungen können auch medizinische Ursachen wie Herzschwäche, Zuckerkrankheit, geschädigte Nieren, Schlafapnoe, Erkrankungen der Prostata oder der Blase haben.