Wenn eine Schlaferkrankung wie Insomnie viele Jahre besteht, ohne dass man sie behandelt, wird der damit verbundene schlechte oder zu kurze Schlaf zum gesundheitlichen Risikofaktor. Lange bekannt schon sind die Verbindungen mit lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Diabetes, Krebs, Alzheimer, Demenz oder Herzkreislauferkrankungen.
Neue Gefahr erkannt
In Schweden wurde kürzlich ein weiterer Risikofaktor für Insomniker entdeckt . Es sind die Aneurysmen, sackförmige Ausbuchtungen in den Arterien in oder nahe am Gehirn. Wenn ein Hirnaneurysma platzt, kann es zu Blutungen im Gehirn, speziell unter der Hirnhaut führen. Bisher warnten die Ärzte im Besonderen Raucher und Menschen mit erhöhtem Blutdruck vor dieser Gesundheitsgefahr. Jetzt zählt nun auch die Insomnie zu den möglichen Auslösern dazu.
Erste Studien belegen den Zusammenhang
Forschungen anhand genetischer Daten von ca. 6300 Menschen mit einem Aneurysma – und Daten von 4200 Betroffenen mit einer Hirnblutung belegen erstmals den Zusammenhang von Insomnie und Aneurysma. Im Vergleich mit gesunden Kontrollpersonen stellte man fest, dass eine genetische Veranlagung für Insomnie ein um 24 Prozent höheres Risiko für ein Aneurysma und eine Blutung ausmacht. Gesundheitsrisiken wie Übergewicht, Diabetes mellitus oder erhöhte Fettwerte schlagen dagegen weniger zu Buche als die Insomnie.
Ein Grund mehr
Die Insomnie- also dauerhaft schlechte Schlaf oder permanent zu kurze Nächte – sie ist ein profunder Anlass, um sich einem Schlafspezialisten vorzustellen und Hilfe zu holen.
Mit den neuen Aneurysmus-Forschungen aus Schweden gibt es nun einen relevanten Grund mehr, sich im Fall der Insomnie von Fachärzten oder Schlaftherapeuten helfen zu lassen.
( Quelle : Karhunen et al. Journal of the American Heart Association 2021; Nov 3 )