Gibt es auch schon bei Kindern und Jugendlichen einen Zusammenhang zwischen Sofastunden mit TV-Zeit und Herzkreislaufrisiko? Dieser Frage gingen brasilianische Forscher auf den Grund. Sie belegten im Rahmen einer Schlafuntersuchung eine deutliche Verbindung zwischen TV-Zeit und Herzkreislaufrisiko.
Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang das Alter?
Die Studie sammelte subjektive Schlafdaten (wie die persönliche Schlafdauer) von 1411 brasilianischen Mädchen im Alter zwischen 10 und 17 Jahren. Zusätzlich wurde gefragt, wieviel Minuten am Tag vor dem Fernseher verbracht wurden. Das individuelle Herzkreislaufrisiko wurde durch eine Bestimmung von Blutdruck, Fettwerten, Zucker im Blut und Bauchumfang ermittelt sowie einem 6 Minuten langen Gehtest.
Die gute Nachricht für die Jugendlichen ab dem 15. Lebensjahr: Ob sie 30 oder 240 Minuten vor der Glotze sitzen, es zeigte sich kein erhöhtes Herzkreislaufrisiko.
Die schlechte Nachricht aber: Je jünger, desto schädlicher ist das Fernsehen für die Gesundheit. Das Risiko nahm mit der TV-Zeit zu, belegt bei den 13-15 Jährigen. Und noch stärker ausgeprägt bei den 11-13 Jährigen.
Ursache dafür sind der kürzere Schlaf, die fehlende Bewegung während dieser Zeit und die oft dazu kommende, ungesunde Ernährung.
Was sollten die Eltern beachten?
Hierzu gibt es eine Orientierung für junge Familien.
Insbesondere im Alter zwischen 10 und 15 Jahren sollte die Zeit vor dem TV sowie mit jedem anderen Media-Gerät (iPad, Laptop, Computer, Smartphone etc.) auf insgesamt weniger als 120 Minuten, also 2 Stunden pro Tag begrenzt werden.
(Quelle: Sehn et al. Environ Health Prev Med 2020;25:42 Published online 2020 Aug 21. doi: 10.1186/s12199-020-00880-7)