Töne, Lärm und Krach sind verschiedene Abstufungen von Geräuschen. Und
jeder von uns hört sie verschieden, empfindet sie ganz persönlich und bewertet sie individuell.
Die objektive Maßeinheit für Geräusche wird in Dezibel beschrieben ( dB ) . Nun ist seit langem bekannt, dass es nachts am besten nicht lauter werden sollte als bis zu 30 dB. Um dazu einen Vergleich zu haben: 25 dB entspricht einem Atemgeräusch, 30 dB wäre die Lautstärke wie beim Flüstern, auf 70 dB kommen die Töne von Haartrockner oder Staubsauber. Das wären schon deutlich jenseits von leise.
Jetzt haben Forscher aus Australien die Ergebnisse einer interessanten Studie vorgestellt, die den Einfluß von Krach am Beispiel von Windkraftlärm (25dB) auf den Schlaf untersucht hat.
Die Probanden waren im Durchschnitt 49 Jahre alt. 18 von ihnen schliefen normalerweise in einer ruhigen Umgebung, 14 in einem Umkreis von 10 Kilometern von einem Windrad entfernt und diese berichteten von Störungen im Schlaf, die sie subjektiv in Hinblick auf die Windräder wahrgenommen hatten. Weitere acht Schläfer verbrachten die Nacht in demselben Radius, aber ohne damit verbundene Schlafstörungen. Und die letzte der vier Gruppen, bestehend aus 18 Teilnehmern, war regelmäßig Strassenlärm ausgesetzt, der zu Schlafproblemen führte.
In der Gruppe der Windradlärm-sensiblen Schläfer zeigten sich Anzeichen für eine leichte Insomnie. Die anderen drei Gruppen ließen keine insomnischen Probleme erkennen oder es waren „nur“ sensible Schläfer.
Alle 68 Probanden schliefen zur Vermessung des Zusammenhangs von Schlaf und Lärm vier Nächte lang unter Laborbedingungen. Einmal in ruhiger Umgebung, einmal mit simuliertem Windradlärm von 25 dB über die gesamte Nacht. Und dann mit simuliertem Windradlärm von 25 dB – einmal nur in der tatsächlichen Schlafzeit und einmal nur in den nächtlichen Wachphasen und im oberflächlichen Schaf.
Die Abfolge dieser 4 Schlafbedingungen erfolgte bei jedem Teilnehmer in zufälliger Reihenfolge.
Letztendlich aber zeigten sich keine Unterschiede in der objektiven und subjektiv beurteilten Schlafqualität.
Fazit von Dr. Schlaf
Diese Studie zeigt einmal mehr, dass ein Soundlevel von unter 30 dB den Schlaf nicht stört, auch nicht der von einem Windrad. Aber: das gilt für ein eher gleichmäßiges Dauergeräusch und für Erwachsene ohne eine Insomnie bzw. mit nur leichten Schlafproblemen.
Betroffene mit einer schweren Schlafstörung reagieren auf jegliche, noch so leise Töne und sollten Geräusche jeglicher Art vermeiden.
(Quelle: Tessa Liebich, Leon Lack, Kristy Hansen, Branko Zajamsek, Gorica Micic, Bastien Lechat, Claire Dunbar, Duc Phuc Nguyen, Hannah Scott, Peter Catcheside An experimental investigation on the impact of wind turbine noise on polysomnography-measured and sleep diary-determined sleep outcomes. Sleep 2022, April 14; zsac085, https://doi.org/10.1093/sleep/zsac085)